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Zitate richtig verwenden

© koosen / Shutterstock.com

Oft geht der Schuss nach hinten los, wenn Sie Zitate oder Gedichte in Ihren Glückwunsch einbauen. Fallstricke und Fettnäpfchen lauern in den meisten lustigen Worten, die Sie Ihrem Glückwunsch beifügen. Beachten Sie daher wichtige Tipps, damit Ihr Glückwunsch erfolgreich wird.

 
Zitate oder Gedichte sind ein mächtiges Werkzeug in jedem Glückwunsch. Denn Bonmots oder Reime sorgen für Humor, machen Ihre Gratulation ganz besonders – und untermauern Ihre Aussage. Wenn Sie zum Beispiel Albert Einstein zitieren, klingt Ihr Glückwunsch erheblich gewichtiger.
 
Aber aufgepasst: Passend müssen die Zitate oder Gedichte sein! So soll zum Beispiel Albert Einstein einmal gesagt haben:
 
„Die Ehe ist der erfolglose Versuch,
einen Zufall zu etwas Dauerhaftem zu machen.“
 
Wenn Sie dies in Ihrer Gratulation zur Hochzeit verwenden, stoßen Sie das Brautpaar übel vor den Kopf. Die Ehe der beiden nur ein „erfolgloser Versuch“ und „Zufall“?
 
Doch nicht immer sind negative Aussagen in Zitaten auf den ersten Blick zu entdecken. Nehmen wir als Beispiel einen Glückwunsch zum Geburtstag. Ein typischer Fehler sind hier Zitate, die einen makaberen Beigeschmack haben. Zum Beispiel:
 
„Alt werden ist natürlich kein reines Vergnügen.
Aber denken wir an die einzige Alternative.“
(Robert Lembke)
 
Das Zitat ist unterhaltsam und regt beim ersten Lesen zum Schmunzeln an. Aber denken Sie kurz weiter nach: Was ist die Aussage dieses Zitats?
 
1.)    Altwerden ist schlimm!
2.)    Denke an den Tod! („die einzige Alternative“)
 
Besonders, wenn das Geburtstagskind keine 18 mehr ist, bedeutet ein solches Zitat einen furchtbaren Schuss in die Eingeweide.
 
Das selbe gilt für Gedichte. Von Ringelnatz stammen diese Worte:
 
„Ach, wie schön, dass Du geboren bist!
Gratuliere uns, dass wir Dich haben,
dass wir Deines Herzens gute Gaben
oft genießen dürfen ohne List.“
 
Ein wunderbarer Vers für eine Geburtstags-Gratulation – obendrein noch mit positiver Aussage! Wenn da nicht das letzte Wort wäre: „List“.
 
Achten Sie auf solche Negativ-Wörter – und vermeiden Sie die entsprechenden Zeilen. Der große Vorteil bei Gedichten: sie sind meistens lang. So können Sie sich positive Zeilen herauspicken.
 
Zitate jedoch kann man kaum kürzen. Und die meisten Bonmots über das Alter sind letztlich komplett negativ. Hier eine kleine handverlesene Auswahl positiver Zitate:
 
„Alles, was Spaß macht, hält jung.“ (Curd Jürgens)
„Alt sein ist ja ein herrliches Ding, wenn man nicht verlernt hat, was anfangen heißt.“ (Martin Buber)
„Ehre das Alter!“ (Adolph Freiherr von Knigge)
 
Ebenso wichtig wie die richtige Aussage ist der richtige Zitatgeber: eine passende Person, von der das Zitat oder Gedicht stammt. Wählen Sie einen Ausspruch von einer Autorität, die positiv besetzt ist – und zum Empfänger passt.
 
Dass Sie keinen Vers von einem Massenmörder auswählen werden, liegt auf der Hand. Doch auch andere berühmte Persönlichkeiten können umstritten oder negativ besetzt sein – gerade im Zusammenhang mit dem Empfänger der Gratulation.
 
Zum Beispiel wird gerne Winston Churchill als Zitatgeber benutzt. Wenn aber Tante Erna ihren Geburtstag feiert - und seinerzeit durch Churchills Bombenangriffe ihr kleines Häuschen verloren hat, oder gar ihre Kinder … dann sollten Sie nochmal darüber nachdenken, ob ein Zitat von ihm angemessen ist.
 
Suchen Sie einen Zitatgeber, mit dem Sie eine positive Beziehung zu Tante Erna herstellen können. Nehmen wir einmal Curd Jürgens:
 
Hat Tante Erna vielleicht immer gerne seine Filme geschaut?
Stammt sie eventuell aus München - genau wie Curd Jürgens?
 
Oder können Sie einen anderen Bezug finden? Dann haben Sie das perfekte Zitat gefunden.
 
Begründen Sie die Wahl Ihres Zitats, um die Sinnhaftigkeit Ihrer Worte darzustellen - und Ihre Mühe bei der Vorbereitung:
 
„Liebe Tante Erna, du bist ja ein großer Fan von Curd Jürgens.“
 
Nun das Zitat nennen:
 
„Er hat einmal gesagt: ‚Alles, was Spaß macht, hält jung.’“
 
Ziehen Sie nun eine positive individuelle Schlussfolgerung – und der Erfolg Ihrer Gratulation ist Ihnen sicher:
 
„Ich wünsche dir noch viel, viel Spaß im Leben, und will meinen Teil dazu beitragen – damit du auch weiterhin immer jung bleibst!“
 
 
Frank Rosenbauer M. A.
Selbständiger und hauptberuflicher Redenschreiber mit der Erfahrung aus rund 1900 individuellen Reden. Bekannt aus Print, Funk und Fernsehen (u. a. Handelsblatt, dpa, ARD Radio, DIE WELT, Financial Times Deutschland). Inhaber von RedeGold™ Rededienst (www.redegold.de) mit acht Co-Autoren und sieben fremdsprachigen Redenschreibern. Diverse DAX-Unternehmen und namhafte Führungskräfte zählen zu seinen Kunden. Daneben hat er einen Lehrauftrag für Schriftliche Kommunikationskompetenz an der Universität Siegen.